30.01.2019

Vergabe Führungsfortbildungseignung (FFE): Finanzverwaltung castet Führungsnachwuchs

Die Finanzverwaltung sucht neuen Führungsnachwuchs, da die bisher vergebenen FFEs bis auf einige wenige abgeräumt sind. Zum 31. 12.2018 stand die Beurteilung der A12er und A13er (LG 2.1) an, mit der regelmäßig die Vergabe der Führungsfortbildungseignung einhergeht. Die Auswahl erfolgt im Rahmen eines Auswahlverfahrens, den sogenannten Quervergleichsgesprächen. 363 Kolleginnen und Kollegen haben sich vor den Sommerferien der Herausforderung gestellt, und rund 78,5 Prozent haben am Ende auch erfolgreich abgeschlossen.

 

Erprobtes Verfahren

Die Quervergleichsgespräche finden bereits zum dritten Mal statt. Sie wurden 2012 in der OFD Rheinland ins Leben gerufen und danach zu einem landeseinheitlichen Verfahren weiterentwickelt. Wesentliche Neuerung seit 2015 ist die zweite Chance. Kolleginnen und Kollegen, die nicht bereits im ersten Quervergleichsgespräch in vollem Umfang überzeugen, können nach einem persönlichen Feedback durch ein Kommissionsmitglied ein zweites Mal antreten und sich der Beurteilung einer anderen Kommission stellen - ein zeit- und personalintensives Verfahren. Zeitgleich haben sechs Kommissionen, bestehend aus mindestens fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern, 481 Quervergleichsgespräche mit bis zu acht Probanden durchgeführt. Sechzig Prozent konnten in diesem Jahr bereits im ersten Gespräch vollends überzeugen, und weitere 18,5 Prozent haben die im ersten Gespräch noch bestehenden Zweifel im zweiten Termin ausgeräumt.

 

Wie komme ich ins Quervergleichsgespräch?

Die zukünftigen Führungskräfte müssen von den Dienststellenleitungen für eine FFE vorgeschlagen werden. Deshalb ist es wichtig, bei Interesse frühzeitig Eigeninitiative zu zeigen und den Wunsch im Mitarbeitergespräch bzw. zukünftig im Rahmen der beruflichen Entwicklungsberatung zu artikulieren. Die Vergabe der Führungsförderungsseignung ist Teil der Beurteilung. Kolleginnen und Kollegen, die trotzdem nicht von der Dienststellenleitung vorgeschlagen werden, haben dann nur die Möglichkeit, die Entscheidung im Rahmen einer Beurteilungsbeschwerde überprüfen zu lassen.

 

Was erwartet mich im Quervergleichsgespräch?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein strammes Programm. Von frühmorgens bis spätnachmittags erwartet sie im Quervergleichsverfahren eine persönliche Vorstellung, eine Gruppendiskussion, ein Rollenspiel sowie zur Abrundung ein Einzelinterview. Eine Kommission aus zwei OFDVertreterInnen, zwei Vorsteherinnen und Vorstehern oder stellvertretenden Vorsteherinnen und Vorstehern, einer Gleichstellungsbeauftragten sowie ggfs. einem/einer Beobachter/in der Schwerbehindertenvertretung muss danach beurteilen, ob die TeilnehmerInnen von ihrem Persönlichkeitsprofil und ihren Kompetenzen dem Anforderungsprofil einer Sachgebietsleitung nach dem Personalentwicklungskonzept entsprechen.

 

Keiner ist ein Verlierer

Es ist schon ein komisches Gefühl, so viele Jahre nach der Laufbahnprüfung wieder einem Auswahlgremium allein gegenüber zu sitzen. Zumal hier nicht die fachliche sondern die persönliche Eignung überprüft werden soll. Die Anspannung und Aufregung ist vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sichtbar anzumerken. Es erfordert schon viel Mut, nach einem nicht vollends überzeugenden ersten Gespräch noch ein zweites Mal anzutreten. Die rund 22 Prozent, die es am Ende nicht geschafft haben, sollten sich aber nicht als Verlierer fühlen. Sie haben in der Vergangenheit anerkannte Leistungen gezeigt, sowie Engagement und Mut bewiesen.

 

Mitte Februar - nach den Abschluss der Gremiumsbesprechungen - startet dann die Vorbereitung auf den Rollenwechsel und die neuen Aufgaben für die zukünftigen Führungskräfte. Für alle anderen geht's 2021 in die nächste Runde.