04.12.2015

DSTG Jugend Westfalen-Lippe: Brüssel - Entscheidung(en) für Europa

Die meisten Menschen denken bei der Vorstellung an die Stadt Brüssel an belgische Pralinen, das Atomium oder lustige Comicfiguren wie "les adventures de Tintin". Doch die zweisprachige Weltstadt, in der statistisch gesehen jeder zweite Belgier lebt, ist nicht nur die pulsierende Hauptstadt Belgiens, sondern auch eine der Hauptstädte der europäischen Union. Und genau aus diesem Grund hat die DSTG Jugend Westfalen- Lippe dieser Stadt vom 18. bis 21. Oktober 2015 einen Besuch abgestattet.

 

Am Morgen des 18. Oktobers holte uns ein Bus am Dortmunder Bahnhof ab. Wir, das waren 28 junge Erwachsene aus ganz NRW. Nach einer ca. vier stündigen Busfahrt, welche der Vorgeschmack auf eine lustige Reise sein sollte, steuerten wir unser Hotel in Brüssel an. Unser Hotel lag im Nordwesten der Stadt direkt neben der Nationalbasilika des Heiligen Herzens. Schnell wurden die Zimmer bezogen, die Koffer ausgepackt und etwas zu Essen für zwischendurch gesucht, denn der erste Programmpunkt rückte näher. Unser Abendprogramm führte uns ins Delirium. Neben 3.000 verschiedenen Biersorten hatten wir bei witzigen Spielen die Möglichkeit uns untereinander kennen zu lernen, bevor wir erschöpft ins Bett fielen.

 

Der zweite Tag begann mit einer englischen Stadtführung durch Brüssel. Da wir die Stadt bisher nur im Dunklen gesehen hatten, durften wir die engen Gassen, die vielen Hausgemälde und die architektonischen Besonderheiten in einem anderen Licht bewundern. Manche nutzten die Gelegenheit bei der Stadtführung eine belgische Waffel zu probieren, andere staunten über das verkleidete Wahrzeichen Manneckenpiss und wieder andere ließen sich einfach vom Charme der Stadt verzaubern.

 

Nach der Stadtführung, die uns Brüssel einmal aus der Sicht eines Einheimischen sehen ließ, machten wir uns in das Europaviertel auf. Auf Einladung der CESI durften wir Teil einer ganz besonderen Podiumsdiskussion sein. Die CESI (Confédération Européene des Syndicats Indépendants/Europäische Union der Unabhängigen Gewerkschaften) ist ein Zusammenschluss von unabhängigen europäischen Gewerkschaften. Die Veranstaltung thematisierte die neuen Herausforderungen der Migration für den öffentlichen Sektor, welcher unter anderem der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn beiwohnte.

 

Jean Asselborn zeigte uns deutlich seine Freude über das junge Publikum und über unsere kritischen Fragen. Er machte aber auch deutlich, dass auf europäischer Ebene eine einheitliche Flüchtlingspolitik angestrebt werden müsse. Der erste Schritt hierfür sei die Einführung der sogenannten Hotspots. Einen entsprechenden Verteilungsschlüssel schloss er jedoch fast aus. Nach der wirklich interessanten Diskussion zeigte uns der Vorsitzende der CESI youth sein Aufgabenfeld in Brüssel und ließ uns einen Blick hinter die Kulissen werfen. Der Abend endete in einem Restaurant, welches für Brüsseler Verhältnisse eher günstig war.

 

Zu früher Morgenstunde starteten wir dienstags in den dritten Tag um einen weiteren Touristenmagneten Brüssels zu besuchen. Unser Weg führte uns in das europäische Parlament. In diesem sitzt neben 750 Abgeordneten auch Herr Dietmar Köster. Auf seine Einladung hin war der Besuch des Plenarsaals des Europäischen Parlaments, welcher nicht zuletzt durch seine 24 Übersetzerkabinen sehr imposant auf uns wirkte, möglich. Bei dem Besuch erfuhren wir unter anderen welche Aufgaben das Europäische Parlament hat, wie ein Gesetz entsteht und wie im Parlament gearbeitet wird. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto gingen wir ins Parlamentarium. Das Parlamentarium zeigte die Entwicklung der EU, die Entwicklung der einzelnen Mitgliedsstaaten, die Entwicklung der Zusammensetzung der Abgeordneten und die Entwicklung bzw. Lebensgeschichte einiger Europäer.

 

Anschließend hatten wir die Möglichkeit Brüssel auf eigene Faust zu erkunden, bevor wir zusammen den letzten Abend ausklingen ließen. Am Mittwochmorgen war dann Kofferpacken angesagt. Ein letzter Programmpunkt blieb aber noch. So machten wir uns nach dem Frühstück zum Motiv vieler Postkarten Brüssels auf. Wir besuchten das Atomium. Das Atomium wurde zur EXPO ´58 erbaut und steht trotz der Absicht dieses Bauwerk nach einer gewissen Zeit wieder abzureißen heute noch. Es bietet den Besuchern neben Informationen zur Geschichte Brüssels auch eine tolle Sicht über die Stadt.

 

Nach diesem krönenden Abschluss stiegen wir mehr oder minder erschöpft in den Bus, der uns wieder nach Dortmund brachte. Auf diesem Weg möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei den Organisatoren bedanken, die uns diese Fahrt ermöglicht haben.