12.10.2017

Landesjugend: Jugendpolitisches Seminar Krakau/Auschwitz vom 16.-19. September 2017

An einem verregneten Samstagmorgen trafen sich 22 Teilnehmer mehr oder weniger verschlafen am Dortmunder Flughafen, um von dort aus ihre gemeinsame Reise nach Krakau anzutreten. Mit einer polnischen Airline ging es von Dortmund aus nach Kattowitz, von wo aus es mit einem privaten Transferbus weiter nach Krakau ging.

 

Die Wartezeiten vor dem Flug und Bustransfer wurden damit verbracht die ersten Kontakte zu knüpfen und herauszufinden, mit wem man sich ein Zimmer teilt. Während einige sich schon aus der Arbeit bei der DSTG kannten, merkten andere, dass Sie mit Teilnehmern ihre Zeit in Nordkirchen verbracht hatten, ohne sich jemals begegnet zu sein. Schnell stand aber fest, diese Gruppe wird sich gut verstehen und ein schönes gemeinsames Wochenende in Krakau verbringen.

 

Gegen Mittag war die etwa zweistündige Busfahrt von Kattowitz nach Krakau dann auch überstanden, diese nutzten die meisten um etwas Schlaf nachzuholen, da wir uns am Morgen bereits um 6 Uhr morgens am Dortmunder Flughafen getroffen hatten. Schnell wurden die Zimmer des Hostels bezogen. Das Green Hostel, unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte, liegt nahe der Altstadt im Bezirk Kazimierz.

 

Nachdem sich alle nach der Anreise kurz frisch machen konnten, trafen wir uns zu einer Stadtführung. Diese wurde von (Name) gebürtige Polin geleitet, welche Germanistik studierte, wodurch ihr Deutsch ausgesprochen gut war. Die Stadtführung führte uns durch die Altstadt von Krakau, bis zum Wavel. Zentraler Ort der Altstadt ist der Hauptmarkt, ein riesiger Platz, welcher von Kirchen und wunderschönen Häusern eingerahmt wird und in dessen Mitte sich die wiederaufgebauten Tuchhallen befinden. Auf dem Wavel befinden sich das Wavelschloss, welches die ehemalige Residenz der polnischen Könige ist und die Wavel-Kathedrale, als Sitz der Bischöfe und Krönungskirche, sowie Grabstätte polnischer Könige und Königinnen. Nachdem das nötige Kleingeld in die Landeswährung Zloty getauscht wurde, ließen wir den Abend bei einem gemeinsamen Essen in einem der Lokale im jüdischen Viertel ausklingen.

 

Sonntags morgens klingelten die Wecker wieder sehr früh. Um 8:30 wurde die gesamte Gruppe von einem privaten Transferbus abgeholt um zur Gedenkstätte KZ-Auschwitz/Birkenau zu fahren. Auschwitz (pol. O?wi?cim) liegt etwa anderthalb Fahrstunden von Krakau entfernt. Wir kamen bei Dauerregen in Auschwitz an. Dort wurden wir von einer deutschsprachigen Reisebegleitung ca. 2 Stunden durch das Konzentrationslager geführt. In den einzelnen Baracken sind verschiedene Ausstellungen zu der Geschichte des Konzentrationslagers zu sehen. Von Auschwitz aus ginge es für uns weiter zum Konzentrationslager Birkenau, weiterhin begleitet von Dauerregen. Auch hier wurden wir von unserem deutschsprachigen Guide begleitet. Die Tristesse dieser Orte wurde durch den Regen deutlich unterstrichen. Nach einer etwa zweistündigen Stündigen Führung durch Birkenau traten wir bewegt und nachdenklich die Heimreise mit dem Bus an.

 

Im Hostel angekommen blieb genug Zeit sich von den Führungen durch die Konzentrationslager zu erholen und aufzuwärmen. Den Abend verbrachten wird wieder gemeinsam in einem wunderschönen Restaurant mit Gewölbekeller. Während des Essens fiel das Thema oft auf das Erlebte des Tages und es bot sich eine gute Möglichkeit um sich über die Emotionen zu dieser dunklen Vergangenheit auszutauschen.

 

Am Montag stand ein Besuch im deutschen Generalkonsulat in der Altstadt von Krakau an. Dort wurden wir herzlich von der Kultur- und Pressereferentin (Name) begrüßt. Diese erzählte uns anhand einer Präsentation, was die einzelnen Aufgaben des Generalkonsulates sind und wie Beschäftigte des Konsulats leben und arbeiten. In einem sehr offenen Gespräch nach dem Vortrag konnten wir uns über die deutsch-polnischen Beziehungen austauschen, aber auch privatere Fragen zum Beispiel zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen.

 

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung um Krakau auf eigene Faust zu erkunden. In Kleingruppen wurde bei strahlendem Sonnenschein nochmal zum Wavel spaziert, in einem Cafe an der Weichsel gesessen oder durch die Altstadt flaniert. Zum Abendessen trafen wir uns natürlich alle wieder.

 

Der letzte Tag begann wieder recht früh. Um 8:30 hatten wir erneut eine Stadtführung mit unserer Begleitung vom ersten Tag. Diesmal sollte es durch das jüdische Krakau gehen. Ganz anders als am Montag, war es Dienstag wieder recht kalt. Nachdem wir uns also die wichtigsten Punkte draußen angeguckt hatten, setzten wir die Führung in einer Synagoge fort und beendeten diese auf dem alten jüdischen Friedhof. Nach diesem letzten Programmpunkt endete das Seminar mit der anzutretenden Heimreise.