22.03.2024

Bezirkshauptvorstand Rheinland: Finanzpräsidentin Dr. Katrin Kirchner zu Gast

Der Bezirksverband Rheinland unterstützt die Initiative der Landesregierung an und die 100 Teilnehmenden sagen: NieWiederIstJetzt!

Am 07./08. März 2024 tagte der Bezirkshauptvorstand Rheinland mit insgesamt 100 Teilnehmenden in Kaarst. "Sehr interessant und gelungen" bis "hat Spaß gemacht", über diese Rückmeldungen konnte sich Anfang März der Bezirksverbandsvorstand Rheinland nach der zweitägigen Tagung mit den Ortsverbandsvorsitzenden freuen. Hauptgrund für diese Einschätzung war sicherlich, dass auch Finanzpräsidenten Dr. Katrin Kirchner der Einladung gefolgt war.

 

Der erste Tag hielt einen bunten Mix aus geballten Informationen, Austausch und Gruppenarbeit für die Ortsverbandsvorsitzenden bereit. Auf frische Infos aus der Gewerkschaftsarbeit sowie dem Bezirks- und Hauptpersonalrat folgten drei Zukunftsworkshops.

 

Bald 10.000 Mitglieder

Aber zunächst präsentierte der Bezirksverbandsvorsitzende Marc Kleischmann stolz die erfreuliche Mitgliederentwicklung. Der Bezirksverband Rheinland konnte im letzten Jahr sage und schreibe 750 neue Mitglieder begrüßen und damit das gute Ergebnis aus 2022 noch mal toppen. Bei einem Mitgliederbestand von 9.941 müssen wir langsam darüber nachdenken, wie wir in 2024 unser 10.000 Mitglied begrüßen.

 

Zukunftsworkshops im Mittelpunkt des ersten Tages

Am Nachmittag hatten sich die Teilnehmenden eine kleine Pause von der Informationsflut verdient und es ging zur Auflockerung in die Gruppenarbeit. Wie bewerten wir die Anstrengungen der Verwaltung? Was kann man besser machen? Was würden wir uns wünschen, und wie stellen wir uns als Gewerkschaft auf die Herausforderungen der Zukunft ein? Das waren die Fragen, die am Nachmittag in drei Workshops diskutiert und zusammengetragen wurden. Die Antworten und Ergebnisse sind ein wichtiger Input für die Arbeit des Bezirksverbandes. Am zweiten Tag wurde der Vortrag von Finanzpräsidenten Dr. Katrin Kirchner, die zum ersten Mal bei der DSTG Rheinland zu Gast war, mit Spannung erwartet.

 

#NieWiederIstJetzt!

Zu Beginn des zweiten Tages setzte der Bezirksverband Rheinland ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze. Das Rheinland schließt sich der Initiative der Landesregierung an und die 100 Teilnehmenden sagen deutlich: NieWiederIstJetzt!

 

Finanzpräsidentin skizziert aktuelle Lage in der Finanzverwaltung

Im Anschluss skizzierte Frau Dr. Kirchner aus Sicht der OFD ein klares und ungeschminktes Bild der Themen, die uns als Finanzverwaltung aktuell und in Zukunft beschäftigten, und ließ sich auf eine muntere Diskussion mit den Praxisvertretern ein.

 

Nachwuchsgewinnung und Personallage

In den letzten 5 Jahren hatte die Finanzverwaltung 6.850 Abgänge zu verzeichnen. Die Abgangszahlen werden in den kommenden Jahren ähnlich hoch bleiben. Gleichzeitig steuern wir auf das Jahr 2026 zu, wo wegen des Wechsels von G8 zu G9 ein ganzer gymnasialer Abiturjahrgang ausfällt.

 

Für das Einstellungsjahr 2024 sind aktuell erst 70 Prozent der Ausbildungsplätze besetzt. Die Gewinnung von Nachwuchskräften sei die Herausforderung der Zukunft und bedürfe noch größerer Anstrengungen. Sie teilte in dem Zusammenhang die Auffassung der DSTG, nur Kandidatinnen und Kandidaten einzustellen, die "auch wirklich" geeignet erscheinen. Notfalls müssten Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Darüber hinaus müsse man auch im Auge behalten, dass die Absolventinnen und Absolventen nach bestandener Prüfung auch in der Praxis funktionieren. Einer intensiveren Begleitung käme dabei während der Probezeit eine besondere Bedeutung zu.

 

Aus den Zukunftsworkshops am Vortrag kam der Wunsch, dass die Einladung zu Vorstellungsterminen zukünftig wieder durch die Ämter erfolgt. Eine zentrale Steuerung über die OFD sei uneffektiv und die Vielzahl der Gespräche oftmals Zeitverschwendung. Im unwahrscheinlichen Fall einer Klage, finde sich schon eine Lösung. Sie sagte zu, diesen Aspekt in zukünftige Überlegungen einzubeziehen.

 

FlexworX und Flächenreduzierung

Corona habe die Verwaltung in Spurtgeschwindigkeit in den Kulturwandel geschickt. FlexworX sei in der Finanzverwaltung angekommen, habe sich etabliert und funktioniere überwiegend reibungs- und geräuschlos. Natürlich gäbe es auch Einzelfälle, in denen es zu Problemen käme. Diese zu lösen seien jedoch Führungsaufgabe vor Ort. Mehr HomeOffice habe allerdings auch zwangsläufig Auswirkungen auf das Liegenschaftsmanagement. Der durch FlexworX verursachte Leerstand werde langfristig eine Flächenreduzierung auf 80 Prozent nach sich ziehen. Geplant ist zunächst eine anlassbezogener Aufgriff und Prüfung bei Neubauten, Neuanmietungen oder größeren Sanierungen.

 

Shared Working Spaces statt Co-Working Spaces

Ein nächster Schritt in Richtung anders mobil und wohnortnah arbeiten sollen die "Shared Working Spaces" finanzverwaltungsintern werden. Nicht zu verwechseln mit dem Projekt "Co-Working Spaces" der Landesregierung für die Landesoberbehörden. Dabei soll leerstehender Büroraum von den Kolleginnen und Kollegen anderer Finanzämter anstelle von HomeOffice genutzt werden können. Aktuell werden 10 Finanzämter gesucht, die die Kriterien "gut erreichbar" und "Raumüberhang" erfüllen. Ein erster Pilotversuch ist für Ende des Jahres geplant.

 

Weitere Themen waren u.a. die IT-Ausstattung und die Steuerung der Veranlagung.