13.09.2021

Einkommensrunde 2021: Gewerkschaften fordern 5%, mindestens 150,--€ monatlich

Mit dieser Forderung gehen die Gewerkschaften in die kommende Tarifrunde des TV-L ab Herbst 21. Davon sind die Regierungsbeschäftigten des Landes NRW direkt betroffen. Gleichzeitig bildet der Tarifabschluss die Grundlage für die Besoldungsentwicklung im Land und bei den Kommunen. Die Verhandlungen finden ab Oktober statt. Die dritte Runde steht im November an. Die DSTG geht davon aus, dass spätestens im November auch in diesem Jahr wieder Aktionen, Demonstrationen und Kundgebungen erfolgen müssen, um einen attraktiven Abschluss durchzusetzen.

 

Am 26. August 2021 haben die zuständigen Gremien des dbb die Forderung zur kommenden Einkommensrunde beschlossen:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 5 %, mindestens um 150 Euro monatlich (Beschäftigte im Gesundheitswesen mindestens 300 Euro)
  • Erhöhung der Azubi- /Studierenden- /Praktikantinnen- /Praktikanten-Entgelte um 100 Euro monatlich 
  • Laufzeit 12 Monate

 

Zusätzlich hat der DBB Erwartungen an die Arbeitgeber formuliert:

  • Verhandlungen zur Übernahme weiterer struktureller Verbesserungen bei der Eingruppierung, insbesondere der stufengleichen Höhergruppierung
  • die Einrichtung eines Verhandlungstisches für das Gesundheitswesen
  • Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zur Eingruppierung der Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau
  • die Gewährung eines O?PNV-Tickets für Azubis / Studierende
  • eine Verhandlungsverpflichtung über einen Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte (TV Stud.)
  • die zeitgleiche- und systemgerechte Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamtinnen / Beamten sowie Versorgungsempfa?nger/ -innen der Länder und Kommunen

 

Ulrich Silberbach, Vorsitzender des DBB, begründete die Forderungen: "Zweierlei zeichnet unsere Forderungen zur Einkommensrunde mit den Ländern aus:

 

1. Unsere Forderungen helfen dabei, einem leistungsstarken Pfeiler unseres Staates die nötige Wertschätzung in schwieriger Zeit zukommen zu lassen. Ohne den öffentlichen Dienst wäre das Land nicht gut durch die Pandemie gekommen. Vor diesem Hintergrund sind 5 % mehr absolut realistisch. Die Tarifpolitik der Länder darf nicht länger der Wurmfortsatz ihrer Haushaltspolitik sein.

 

2. Außerdem sind diese Forderungen ein Beitrag dazu, den öffentlichen Dienst endlich wieder attraktiv für den Nachwuchs zu gestalten. Wer wollte, konnte schon vor Pandemie und Naturkatastrophe sehen, dass es an allen Ecken und Enden an Fachpersonal fehlt. Bildungs- und Pflegenotstand sind seit Jahren politisch heraufbeschworen worden. Nichtstun und viel zu geringe Einkommen haben auch diese Berufe unattraktiv nicht nur für junge Leute gemacht."

 

In Richtung der Bundesländer machte er deutlich, dass der dbb nach Ende der Tarifrunde eine zügige Übernahme des Tarifabschlusses für die Landes- und Kommunalbeamten erwartet, zeitgleich und systemgerecht! "Die Länder sollten darauf verzichten, bei der Übertragung auf Zeit zu spielen. Schnelle und verbindliche Zusagen sind auch ein Zeichen von Wertschätzung."