20.08.2018

Zwischenprüfung F 2017: Ausbildungsoffensive verpufft? Nur noch 85 Prozent an Bord!

 An vielen Stellen wurde es schon gemutmaßt und befürchtet: Mit der Zwischenprüfung sind weitaus mehr Nachwuchskräfte ausgeschieden als in den Vorjahren. Knapp 15% der im September 2017 eingestellten Anwärter der LG 2.1 haben sind freiwillig gegangen oder haben die Zwischenprüfung nicht geschafft. 5 Prozent sind erst gar nicht zur Zwischenprüfung angetreten. Üblicherweise verlieren wir erst insgesamt über die gesamten drei Jahre Studium etwa 15 % der Anwärter!

 

Warum, weshalb, wieso? Liegt es an den jungen Kolleginnen und Kollegen, die die herausfordernden Anstrengungen nicht durchstehen wollen und sich lieber einer leichter zu bewältigenden Alternative stellen? Sind sie dem Studium nicht gewachsen, das eine hohe Eigenmotivation und Ehrgeiz erfordert? Oder liegt es an der Masse der Anwärter, der unsere Ausbildungseinrichtungen nicht mehr gewachsen sein kann?

 

Nach Aussagen der Verwaltung waren einige sogenannte "Parker" bekannt, die ihren ursprünglich gewünschten Studien- oder Ausbildungsplatz nicht bekommen hatten und bis dahin womöglich gutes Gehalt und ein bisschen steuerliche Kenntnisse mitnehmen wollten. Sie stellen ein großes Problem dar, da sie die dringend benötigten Stellen besetzen, die nach Ihrem Ausscheiden am Ende in der Praxis als dringend notwendige Unterstützung fehlen. Danach ist zumindest fraglich ist wie viele Kolleginnen und Kollegen nach den drei Jahren Ausbildung noch in den Ämtern ankommen werden. 

 

Trotz der hohen Einstellungen der letzten zwei Jahre können die hohen Altersabgänge der nächsten Jahre nicht aufgefangen werden. Da tut jeder zusätzliche Abgang besonders weh!