08.12.2016

Branchentag "Finanzverwaltung" in Hessen: „Die Beschäftigten nicht mit Brotkrumen abspeisen!“

Foto (c) Friedhelm Windmüller

Beim Branchentag "Finanzverwaltung" in Hessen haben die Beschäftigten im Dialog mit Spitzenvertretern von dbb und DSTG hohe Erwartungen an die Einkommensrunde 2017 zum Ausdruck gebracht. DSTG-Chef und dbb-Vize Thomas Eigenthaler und der DSTG-Vize im Bund Karl-Heinz Leverkus, der stellvertretender Vorsitzender der dbb-Bundestarifkommission ist, stellten klar, dass am Ende der Verhandlungen ein kräftiges Einkommensplus stehen muss. In erster Linie gehe es um Wertschätzung der Beschäftigten. Nicht nur die Tarifbeschäftigten, auch die Beamtinnen und Beamten müssten anständig behandelt werden. Alles andere seien Motivationskiller.

Leverkus verdeutlichte Sinn und Zweck der dbb-Branchentage. Vor den Verhandlungen wollten die Arbeitnehmervertreter bei den Kolleginnen und Kollegen vor Ort erfahren, wo der Schuh drückt. Wörtlich äußerte er: „Eines fehlt generell, nämlich die Wertschätzung der Beschäftigten durch den Arbeitgeber. Die Forderung, die am 14. Dezember aufgestellt wird, muss in die Länder transportiert werden. Was in Potsdam verhandelt wird, muss auch in Wiesbaden und anderen Landeshauptstädten nachgezeichnet werden!“ Es gehe nicht allein um lineare Einkommensforderungen, unterstrich Leverkus. Der Tarifvertrag der Länder (TVL) sei überholt. Auch seien die Eingruppierungsregelungen nicht mehr aktuell. Wenn diese Fragen nicht endlich angegangen würden, werde es immer schwerer, qualifizierten Nachwuchs für die Finanzverwaltung zu gewinnen.

 

Eigenthaler und Leverkus kündigten bundesweite Aktionen an. Klar müsse auch sein, dass es sich nicht allein um eine Tarif-, sondern um eine Einkommensrunde handelt, die erst abgeschlossen ist, wenn das Ergebnis auf den Beamtenbereich zeit- und inhaltsgleich übertragen wird. Abschließend erklärte Eigenthaler: „Das Finanzpersonal will nicht als Almosenempfänger behandelt werden und mit Brosamen abgespeist werden!“